Barthel Beham wurde im Jahr 1502 in Nürnberg geboren, wie aus einer 1531 datierten Porträtmedaille des Malers von Ludwig Neufahrer hervorgeht, die das Alter des offenbar bereits berühmten Künstlers mit 29 angibt. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt, jedoch zeigt er sich künstlerisch deutlich von Albrecht Dürer beeinflusst; tatsächlich gilt er zumeist als der bedeutendste Dürer-Nachfolger. Anregungen dürfte Barthel zudem von seinem etwas älteren Bruder Sebald (1500-1550) erfahren haben. Zusammen mit dem Maler Georg Pencz (um 1500—1550) wurden die beiden Brüder in Nürnberg wegen Äußerungen, die gegen die Obrigkeit gerichtet waren und atheistische Gedanken enthielten, als die „drei gottlosen Maler" vor Gericht gestellt und am 26. Januar 1525 der Stadt verwiesen. Barthel Beham ging bald darauf nach München, wo er erstmals 1528 steuert und im Haus des Malers Wolfgang Mielich wohnte. In der Residenzstadt war er insbesondere für die Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. tätig. Laut Sandrart soll der Maler im Jahr auf einer im Auftrag Herzog Wilhelms unternommenen Studienreise in Italien gestorben sein. Barthel Behams malerisches Werk besteht überwiegend aus Porträts, für die er am Münchner Hof und in dessen Umkreis besonders geschätzt war; er malte indes auch einzelne religiöse und allegorische Gemälde, darunter eine junge Frau bei der Toilette, eine Kopie nach Tizian. Daneben schuf Barthel Beham Entwürfe für Holzschnitte sowie zahlreiche Kupferstiche und Radierungen, die insbesondere den seinerzeit in Deutschland noch verhältnismäßig neuen mythologischen und antikischen Themen
gewidmet sind.