Job Berckheyde, älterer Bruder des Gerrit Berckheyde, wurde am 27. Januar 1630 in Haarlem als Sohn des Adriaen Joppen Berckheyde aus Katwijk am Rhein (nahe Leiden) und der Cornelia Gerrets getauft. Von seinem Vater zuerst zu einem Buchbinder in die Lehre gegeben, trat er am 2. November 1644 als Zeichenschüler in die Werkstatt des Historienmalers Jacob Willemsz. de Wet ein. Nach seiner Ausbildung soll er sich nach Houbraken eine Zeitlang am Alten Rhein zwischen Utrecht und Leiden aufgehalten und Bauern („dorpelingen") porträtiert haben. Sein frühestes datiertes Gemälde „Der Knecht Abrahams teilt Geschenke an Laban, Rebecca und ihre Mutter aus" (Verst. Hoogveld, Amsterdam, 29. Oktober 1912) stammt aus dem Jahr 1653. Am 10. Juni des Jahres mahnte ihm die Haarlemer St. Lukasgilde eine Geldschuld an, 1654 nahm sie ihn auf. In den 1650er Jahren reiste er zusammen mit seinem Bruder rheinaufwärts über Köln und Bonn nach Heidelberg, wo die Brüder am Hof des Kurfürsten Karl-Ludwig tätig waren, der sie mit einer Medaille ehrte. Nach ihrer Rückkehr führten die Brüder mit einer ledigen Schwester, Aechje, einen gemeinsamen Haushalt in Haarlem. 1660 trat auch Gerrit der Gilde bei. 1666 wurde Job Mitglied der Haarlemer Rhetorikergesellschaft „De Wijngaardranken“, der er 1673 und 1681 als „factor“ angehörte und später als „keizer“ vorstand. 1682 war er einer der Geschworenen der St. Lukasgilde, nahm aber an den monatlichen Sitzungen vielleicht infolge Krankheit zumeist nicht teil. 1685 scheint er in Amsterdam gewohnt zu haben, wo ihn Cornelis Dusart hinzuzog, um einen Bildernachlass (des Adriaen van Ostade?) für die Auktion vorzubereiten. Er starb am 23. November 1693 in Haarlem. Die für das Begräbnis aufgewendete Summe lässt vermuten, dass er wohlhabend war.
Job Berckheyde war vielseitiger als sein Bruder Gerrit, der auf Stadtveduten spezialisiert war. Neben biblischen Darstellungen sind von ihm Genremotive, Bäckerläden, Architekturstücke, Stadtveduten, staffierte Landschaften, einige Bildnisse und ein Stillleben bekannt. Seine Historienmalerei zeigt den Einfluss seines Lehrmeisters de Wet. Seine Architekturmalerei steht Pieter van Saenredam und Emanuel de Witte nahe.