Giovanni Antonio Canal, gen. Canaletto, erhielt den ersten Unterricht bei seinem Vater, einem Bühnenmaler, den er 1719 auf einer Reise nach Rom begleitete. Seit 1720 als selbständiger Maler in Venedig tätig, spezialisierte er sich zunehmend auf venezianische Stadtansichten. Sein wichtigster Auftraggeber, Förderer und Agent wurde der englische Kunsthändler Joseph Smith (um 1674–1770), der seit etwa 1700 in Venedig ansässig und seit 1744 britischer Konsul war. Er besaß die größte Sammlung an Gemälden, Zeichnungen und Graphiken von Canaletto und verkaufte dessen Werke an englische Kunden, die auf ihrer „Grand Tour“ nach Venedig kamen. Einige von Canalettos Veduten ließ Smith von Antonio Visentini stechen ("Prospectus Magni Canalis Venetiarum", 1735 bzw. als erweiterte Fassung "Urbis Venetiarum Prospectus Celebriores", 1742). Zusammen mit seinem Neffen Bernardo Bellotto unternahm Canaletto 1740 eine Reise entlang der Brenta nach Padua, von der etwa dreißig Zeichnungen zeugen. Anfang der 1740er Jahre entstanden außerdem Zeichnungen mit römischen Motiven, für die er vermutlich auf Skizzen seiner Romreise mit seinem Vater oder auf Zeichnungen Bellottos zurückgriff, der zuvor Rom besucht hatte. Wahrscheinlich durch Smith angeregt und finanziert, fertigte Canaletto dann auch selbst Radierungen an, die 1744 unter dem Titel "Vedute / Altre prese da i Luoghi altre ideate" erschienen. Als in Venedig die englischen Besucher als Folge des österreichischen Erbfolgekrieges ausblieben, begab sich Canaletto, von Smith ermutigt, 1746 nach London. Ende 1750 kehrte er nach Venedig zurück und ging von 1751 bis 1755 erneut nach England. Dort entstanden zahlreiche Themse-Ansichten. Canaletto arbeitete für englische Kunden ebenso wie nach wie vor für Smith, dem er viele Zeichnungen nach Venedig schickte. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten verkaufte Smith seine Sammlung schließlich 1762 an den englischen König George III. Die meisten Gemälde und Zeichnungen Canalettos befinden sich daher noch heute in der königlichen Sammlung in Schloss Windsor.