Der historischen Überlieferung folgend, soll Armand Caraffe Schüler von L. Lagrenée (1725-1805) gewesen sein. Bestimmender jedoch für ihn wie auch für seine Generationsgenossen die Persönlichkeit J. L. Davids (1748-1825)). Ohne den offiziellen Rompreis errungen zu haben, gelangte Caraffe 1785 nach Rom, wo er dann schließlich vorübergehend an der Académie de France den Platz des 1888 jung verstorbenen J. G. Drouais übernahm. Die Themen seiner heute bekannten oder durch zeitgenössische Texte überlieferten Gemälde betrafen die antike Geschichte (wie z. B. den „Schwur der Horatier“, heute in Schloss Arkhanguelski bei Moskau) oder Allegorien neoklassizistischer Prägung. So sehr Caraffe mit seinen Themen zeitgenössischen Vorstellungen entgegenkam, wurde sein Stil bald als grob und als dem anspruchsvollen Stoff nicht angemessen kritisiert. Eine Reise nach Griechenland und Konstantinopel ließ ihn nach seiner Rückkehr entsprechende Illustrationen planen, die aber nicht ausgeführt wurden. Während der folgenden Jahre in Paris verbrachte Caraffe, Anhänger der Jakobiner wie J. L. David, einige Zeit in Gefangenschaft, stellte dann aber mehrmals im Salon Zeichnungen wie Gemälde aus und beteiligte sich an den kunsthistorischen und museologischen Bemühungen seiner Generation. 1802 reiste er (wie sein Landsmann Doyen) zu einem etwa zehnjährigen Aufenthalt nach St. Petersburg. Über sein Ende ist nichts Genaues bekannt.