Um 1613 wurde Bartholomeus van der Helst als Sohn eines Gastwirtes in Haarlem geboren. Seine Ausbildung erhielt er wohl in Amsterdam bei dem Bildnismaler Nicolaes Eliasz. Pickenoy, dessen Einfluss sein Frühwerk spiegelt. Sein frühestes datiertes Gemälde stammt aus dem Jahr 1637. Ein Jahr zuvor hatte er Anna du Pire in Amsterdam geheiratet. Sehr schnell muss der junge Künstler zu Ruhm und Ansehen gelangt sein, wie der 1639 durch die Kloveniersdoelen erfolgte Auftrag für ein Schützenstück der Bürgerwehr von Hauptmann Roelof Bicker und Leutnant Jan Michielsz. Blaeuw (Amsterdam, Rijksmuseum) belegt. Nach der Vollendung des Werkes 1642 wurde Van der Helst zum beliebtesten Porträtisten der Amsterdamer Gesellschaft, eine Position, die er bis zu seinem Tode halten konnte. Sein Ruhm ging weit über Amsterdam hinaus: Obgleich er vorwiegend für die Amsterdamer Patrizier malte, erhielt er 1652 den ehrenvollen Auftrag, die englische Königin Henrietta Maria zu porträtieren. Auch in den folgenden Jahren malte er neben Einzel- und Doppelbildnissen großformatige Schützen-und Regentenstücke. Am 16. Dezember 1670 wurde Van der Helst in der Wallonenkirche in Amsterdam begraben.
Sein großes Ansehen verdankte Van der Helst nicht nur der ungewöhnlich lebendigen Wiedergabe der Porträtierten, sondern auch der äußert repräsentativen Wirkung seiner Bildnisse. Stolze, elegante Posen, luxuriöse Details und eine ungewöhnliche Befähigung zur Darstellung kostbarer Stoffe machten ihn zu einem begehrten Porträtisten der gehobenen Gesellschaft. Auch in seinen wenigen Genreszenen stehen die Figuren im Vordergrund. Für den architektonischen Hintergrund seiner Porträts arbeitete er in den letzten Schaffensjahren mit Ludolf Backhuysen zusammen. Außer seinem Sohn Lodewijk van der Helst ist kein Schüler namentlich bekannt. Dennoch übte er auf seine Zeitgenossen, insbesondere Abraham van den Tempel, Nicolaes van Helt Stockade und Paulus Hennekyn, maßgeblichen Einfluss aus.