Über die künstlerische Ausbildung von Martin Caldenbach (auch Kaldenbach) ist wenig bekannt. Wahrscheinlich hielt er sich in Nürnberg auf und begegnete dort Dürer und seiner Kunst. 1504 übernahm er die Werkstatt seines Vaters Hans Caldenbach in Frankfurt am Main. Seit 1507 bekleidete er die städtische Stelle eines Visierers, eines Kontrolleurs des Weinzolls und Handels. 1508 leistete er den Bürgereid und heiratete die Tochter von Hans Fyoll. Caldenbach kann kein Gemälde durch Aufschrift oder Urkunde eindeutig zugeordnet werden. Nur graphische Arbeiten lassen sich ihm mit Sicherheit zuweisen: 1492 ein Holzschnitt mit der Ansicht Frankfurts mit König, 1509 zeichnete er den Entwurf zum Titelblatt des Holzschnittes der „Reformation der Stadt Frankfurt“, 1513 zu Eucharius Rößlins Der schwangern Frawen und Hebammen Rosegarten. Wahrscheinlich fertigte er Arbeiten für Jakob Heller in Frankfurt am Main an. Caldenbachs Werke sind stark an Albrecht Dürer orientiert, den er vielleicht vor dessen zweiter Italienreise 1505 in Nürnberg besuchte. Dürer erwähnte Caldenbach 1509 in zwei Briefen an Jakob Heller, bezeichnete ihn als seinen „Schwager“ und lobte sein Urteilsvermögen im Zusammenhang mit dem Heller-Altar. 1510 entsteht das gemalte Orilogium am Brückenturm (durch eine Zeichnung von Philipp Uffenbach, 1610, überliefert). 1517 wird er als Mitglied der Rosenkranzbruderschaft und als „Wohltäter“ des Dominikanerklosters genannt. Er starb 1518.