Kulmbach, als Hans Wagner in Oberfranken geboren und nach seinem Geburtsort benannt, erhielt seine Ausbildung, wie zuvor Dürer, in der Werkstatt Michael Wolgemuts in Nürnberg. Zwischen 1500 und 1503 war er zunächst Gehilfe bei Jacopo de’ Barbari in Nürnberg und danach in der Werkstatt Albrecht Dürers tätig. 1511 erwarb er das Bürgerrecht in Nürnberg. Zwischen 1510 und 1516 war er zeitweise in Krakau ansässig, wo er die Malereien für drei Flügelaltäre lieferte. 1513 führte Kulmbach eine Votivtafel für Propst Lorenz Tucher in der St. Sebald-Kirche in Nürnberg nach einem Entwurf Dürers aus, die als sein wichtigstes Werk gilt. Es entstanden zahlreiche Glasfensterentwürfe, u. a. im Auftrag von Kaiser Maximilian I. und Markgraf Casimir von Brandenburg-Kulmbach. Kulmbachs Kunst steht unter starkem Einfluss seines Lehrers Dürer. Er gilt als einer der führenden Entwerfer von Glasfenstern in Nürnberg. Daneben existiert eine kleine Anzahl von Zeichnungen mit weltlichen und antiken Themen.