Der »Meister des Morrison-Triptychons« wurde erstmals von Max J. Friedländer 1928 als eigenständige künstlerische Persönlichkeit isoliert. Der Maler wurde nach einem heute im Toledo Museum of Art, Ohio, befindlichen Triptychon mit der thronenden Madonna im Kreis von Engeln und begleitet von den beiden Johannes benannt. Schon Friedländer selbst war sich der Problematik dieses Werks als Namensgeber bewusst, kopierte der »Meister des Morrison-Triptychons« hier doch Hans Memlings Altar im Kunsthistorischen Museum in Wien. Das Triptychon mit der Madonna im Kreise von Heiligen in der National Gallery in London bietet daher einen direkteren Zugang zum Stil des Malers. Der möglicherweise aus den nördlichen Niederlanden stammende Künstler gehört in den Kreis um Quentin Massys, wobei offenbleiben muss, ob er sein Schüler im engeren Sinne des Wortes war.