Der 1800 in Hanau geborene Oppenheim gilt als der erste akademisch ausgebildete Maler jüdischen Glaubens im 19. Jahrhundert. Er studierte ab 1810 an der Hanauer Kurfürstlichen Zeichenakademie und ab 1818 an der Münchener Akademie. 1820/21 hielt er sich in Paris auf, von wo er nach Italien reiste. Wichtig für sein weiteres Schaffen waren die dortigen Begegnungen mit Joseph Anton Koch, Friedrich Overbeck, Julius Schnorr von Carolsfeld und Bertel Thorvaldsen. 1824 gewann Oppenheim den Zeichenwettbewerb der Accademia von San Luca in Rom – der Preis wurde ihm allerdings wegen seiner Nationalität und seines Glaubens wieder aberkannt. Im selben Jahr lernte Oppenheim in Neapel Baron Carl Mayer von Rothschild kennen, ein Mitglied der aus Frankfurt am Main stammenden Bankiersfamilie, die ihn fortan fördern sollte. 1825 ließ Oppenheim sich in Frankfurt nieder, wo er ein ausgesprochen vielseitiges Werk schuf. Er befasste sich mit religiösen, literarischen, historischen sowie allegorischen Themen und Genreszenen wie den „Bildern aus dem altjüdischen Familienleben“ (1866). Bekanntheit erlangte Oppenheim zudem als Porträtist des aufstrebenden Bürgertums. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Bildnisse Ludwig Börnes (1827), Heinrich Heines (1831) und vor allem der Familie Rothschild. Oppenheim starb 1882 als anerkannter und vielfach ausgezeichneter Künstler in Frankfurt.