Der aus einer weit verzweigten italienisch-deutschen Künstlerfamilie stammende Domenico Quaglio arbeitete zunächst in seiner Heimatstadt München als Dekorationsmaler am Hoftheater. Der ausgebildete Kupferstecher und Lithograph schuf außerdem druckgrafische Abbildungen v.a. mittelalterlicher Bauwerke. Ab 1819 widmete er sich ausschließlich der Architekturmalerei, als deren wichtigster Vertreter während der Romantik er heute gilt. Die Förderung der bayerischen Könige ermöglichte ihm zahlreiche Reisen durch Europa. Unterwegs zeichnete Quaglio mit besonderer Vorliebe mittelalterliche Bauwerke und gotische Kirchen. Aus diesen Zeichnungen entwickelte er im Atelier Gebäude- und Stadtansichten, die heute wegen ihrer Präzision von dokumentarischem Wert sind. Seine akkurat gemalten Darstellungen beinhalten jedoch gelegentlich auch erfundene Elemente, vor allem in Bezug auf die Umgebung der Hauptmotive oder deren genrehafte Ausgestaltung betrifft. 1837 starb Quaglio auf Schloss Hohenschwangau, mit dessen Wiederherstellung ihn Kronprinz Maximilian von Bayern beauftragt hatte.