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Hans Retzlaff

Fotograf

Geboren
1902 in Berlin
Gestorben
1965 in Tann (Rhön)

2 Werke von Hans Retzlaff

Biografie

Als der ausgebildete Bankkaufmann Hans Retzlaff im Zuge der Weltwirtschaftskrise seine Arbeit verlor, wandte er sich als Autodidakt 1929 der Fotografie zu. Nach seiner anfänglichen Tätigkeit als Bildjournalist in Berlin spezialisierte er sich auf volkskundliche Themen, für die er durch ganz Deutschland und die benachbarten Länder reiste. Seine Aufnahmen wurden massenhaft in Form von Postkarten in seinem eigenen Verlag, oder durch Zeitschriften wie Atlantis: Länder, Völker, Reisen vertrieben.

Ab 1933 brachte er Fotobücher heraus, wie Bildnis eines deutschen Bauernvolkes. Die Siebenbürger Sachsen (1934), Das Burgenland Deutsche Grenze im Südosten (1939) oder Arbeitsmaiden am Werk (1940). Seine Arbeit stellte er in den Dienst der nationalsozialistischen Propaganda: Mit den Porträtserien unterschiedlicher Handwerks- und Bevölkerungsgruppen bediente und manifestierte er die rassenideologische Vorstellung einer biologisch determinierten Gemeinschaft. Neben anderen Fotografen wie Heinrich Hoffmann, Erna Lendvai-Dircksen oder Walter Hege war auch Retzlaff an der vom SS-Hauptamt herausgegebenen Hetzschrift Der Untermensch beteiligt.1945 zerstörte ein Bombenangriff sein Berliner Atelier und Archiv. In der Nachkriegszeit gründete er ein Bildarchiv für Kunst und Kultur in Tann in der Rhön.