Der Sohn eines Schweizer Professors für Zeichnen, Gravieren und Emaillieren erhielt seine künstlerische Ausbildung in Paris und erzielte auch dort seine ersten Erfolge.
Seit 1771 war er Schüler von J. M. Vien an der Akademie und gewann 1780 mit der Darstellung des Raubes der Sabinerinnen den Ersten Rompreis. Als Schweizer Bürger musste er zwar die Reise nach Italien selbst finanzieren, was jedoch einen langen Aufenthalt dort (1780-1792) nicht verhinderte. In Rom erlangte er schnell öffentliches Ansehen und erhielt daraufhin eine große Anzahl von Aufträgen. Gleichzeitig entstanden viele Skizzen von Eindrücken aus dem südlichen Land sowie Studien nach antiken und barocken Kunstwerken der Stadt. Hier wandte sich der Künstler endgültig einer klassizistischen Formensprache mit der entsprechenden Thematik zu. Aus Rom kehrte Saint-Ours 1792 in seine Heimatstadt Genf zurück und betätigte sich neben der Historienmalerei auch zunehmend als Porträtist.