Als Sohn des Nürnberger Malers Hans Schön wird Erhard Schön einen Teil seiner Lehrjahre in der väterlichen Werkstatt verbracht haben. Zwischen 1513 und 1524 war er hauptsächlich mit Holzschnittillustrationen religiöser Schriften beschäftigt, darunter dem „Hortulus animae“, einer vorreformatorischen Sammlung von Gebeten, die zwischen 1516 und 1522 in über zwanzig Auflagen verlegt wurde und mit Holzschnitten von Schön und dem Dürerschüler Hans Springinklee illustriert war. Unsicher ist, ob Schön an den Holzschnittwerken der „Ehrenpforte“ (1515) und des „Theuerdank“ (1517) für Kaiser Maximilian I. beteiligt war. In Auseinandersetzung mit den Proportionslehren Dürers veröffentlichte er 1538 ein Buch über die „Unterweisung der Proportion“. Mitte der 1520er Jahre wendete er sich zunehmend dem Protestantismus zu und entwarf polemisch satirische Holzschnitte unter dem Einfluss von Sebald Beham und Georg Pencz. Mit etwa 1200 Illustrationen für 116 Bücher und 200 Einzelholzschnitten, die Schön zugeschrieben werden, zählt er zu den produktivsten Entwerfern seiner Zeit.