Bernhard Strigel wurde 1460 in Memmingen in eine Künstlerfamilie geboren. Sein Vater (oder Onkel) Hans Strigel d. J. und sein Großvater Hans d. Ä. waren Maler, sein Onkel (oder Vater) Ivo Strigel war vermutlich Bildschnitzer und Leiter einer größeren Werkstatt. Um 1495 heiratete Bernhard Strigel Barbara Kannengießer, nach deren Tod 1513 nahm er eine zweite Frau, die vor 1519 starb. Im Jahr 1505 wird Bernhard erstmals im Memminger Steuerbuch erwähnt. Von 1512 an hatte er verschiedene städtische Ämter inne und erfüllte verschiedene politische Missionen. 1516 wurde er Zweiter der Kramerzunft; nachdem er 1517 Ratgeber und 1518 Zunftmeister geworden war, blieb er bis zu seinem Tod abwechselnd mit einem der beiden Ämter im Rat der Stadt. Zwischen 1523 und 1525 wurde er als Gesandter Memmingens zu verschiedenen Städten und Höfen delegiert: 1524 war er beim Reichstag in Nürnberg anwesend. Bernhard Strigel starb bald vor dem 4. Mai 1528 in Memmingen.
Strigel erfuhr seine Ausbildung vermutlich bei seinem mutmaßlichen Vater Hans d. J. In den 1480ern wird seine eigene Tätigkeit fassbar. Er scheint bis in die 1490er Jahren mehrfach mit Ivo Strigel zusammengearbeitet zu haben, um 1493 dann mit Bartholomäus Zeitblom und einem weiteren Ulmer Maler am Blaubeurer Hochaltar, sicherlich bestanden Beziehungen zu Kaiser Maximilian, der Strigel zu seinem Hofmaler ernannte und ihn in den Adelsstand erhob, wie der Künstler selbst auf der Rückseite des 1520 entstandenen Porträts der Familie des Humanisten Cuspinian vermerkte. Strigels Kunst vereint Elemente der spätgotischen schwäbischen Tradition mit modernen der Renaissance, wobei Anregungen durch Dürers Graphik eine Rolle spielten. Er war vor allem, so bei der kaiserlichen Familie, als Bildnismaler geschätzt.