Getauft am 13. Juni 1619 in Amsterdam als Sohn des aus Antwerpen stammenden Louis Victor, der in Dokumenten als „spaensche stoelmaker" und später „bode op Dordrecht" genannt wird, und der Styntge Jaspers, Tochter eines Amsterdamer Stadtmusikers. Stiefbruder des Geflügelmalers Jacobus Victors (1640-1705). Seine Ausbildung bei Rembrandt - zu dessen Schülern er aus stilistischen Gründen gezählt wird - fällt in die zweite Hälfte der 1630er Jahre. Datierte Bilder von Victors liegen von 1640 bis 1670 vor. Im Februar 1642 verlobte er sich in Amsterdam mit Jannetje Bellaerts, die ihn bei ihrem Tod 1661 mit sieben Kindern zurückließ. Um 1668 hatte er für 220 Gulden und ein jährlich zu lieferndes Gemälde im Wert von 60 Gulden an der Leidschen Straat ein Haus gemietet. Ende November 1673 beabsichtigte er, als „sieckentrooster" (Laien-Geistlicher, der auf Schiffen Predigten las und die Kranken betreute) im Dienst der ostindischen Kompanie auf „'t Wapen van Rotterdam" anzuheuern, einem Schiff, das im Dezember 1674 von den Engländern bei den Shetland-Inseln gekapert wurde. 1676 fuhr Victors als „sieckentrooster" auf der „Rammetjes" von Amsterdam nach Ostindien, wo er spätestens 1683 starb. Seine Kinder, darunter der nur aus Dokumenten bekannte Maler Victor Victors, ließen sich in überseeischen Gebieten nieder.
Victors hat sich vor allem als Historien- und Genremaler betätigt, daneben sind auch einige Bildnisse und Figurenbilder von ihm bekannt. Seine meist großformatigen, am jungen Rembrandt und an dessen Lehrer Pieter Lastman geschulten Historien behandeln neben antiken zumeist alttestamentliche Stoffe, unter den letzteren oft auch entlegene, die von Malern selten aufgegriffen wurden. Seine bäuerlichen Genreszenen, die an Jan Miense Molenaer erinnern, spielen sich in der Regel unter freiem Himmel ab. Sie entstanden in den 1650er Jahren, aus denen auch die meisten seiner Bildnisse stammen.