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Adam Willaerts

Marinemaler, Maler und Zeichner

Geboren
1577 in Antwerpen
Gestorben
1664 / 1669 in Utrecht

Ein Werk von Adam Willaerts

Biografie

1577 wurde Adam Willaerts in Antwerpen geboren und am 21. Juli dort getauft. Offenbar durch die Rekathohsierung aus Flandern vertrieben, flüchtete die Familie über die Nördlichen Niederlande nach England, denn in seiner Heiratsurkunde bezeichnete Willaerts London als seinen Herkunftsort. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. 1602 bemalte er gemeinsam mit Salomon Vredeman de Vries die Türen einer Orgel im Dom zu Utrecht. Fortan lebte Willaerts in der Bischofsstadt, wo er am 21. Mai 1605 Maeyken Adriaensdr. van Herwijck heiratete und drei Jahre später das Bürgerrecht erlangte. Er zählte 1611 zu den Gründungsmitgliedern der Utrechter St. Lukasgilde und übernahm zwischen 1620 und 1637 insgesamt dreizehnmal das Amt des Dekans. Willaerts gesellschaftliche Anerkennung begründete sich auf den politischen Einfluss der Contra-Remonstranten, die ab 1618 die Geschicke der Stadt bestimmten. Bestärkt wurde seine gesellschaftliche Reputation durch enge Kontakte zu dem Maler Paulus Moreelse, der zugleich im Stadtrat war, sowie zu den Juristen und humanistisch gebildeten Kunstliebhabern Carel Martens und Arnold Buchelius. Diesen Beziehungen verdankte der Maler den Auftrag, acht Fahnen für die neue Schützengilde zu malen. Allerdings verfügte Willaerts offenbar nur über begrenzten Wohlstand, denn er hatte kein öffentliches Amt inne mit Ausnahme der im November 1639 übernommenen Regentschaft im St. Jobsgasthuis, dem er elf Jahre zuvor ein Seestück geschenkt hatte. Im Alter war der Maler auf öffentliche Unterstützung angewiesen: Am 1. Oktober 1654 wurde ihm eine finanzielle Zuwendung in Höhe von 60 Gulden jährlich zugesprochen. Überdies gewährte ihm der Agnietenkonvent ein Wohnrecht. Als Hausmeister übernahm Willaerts dort auch die Aufsicht über den 1644 im Konvent eingerichteten Ausstellungsraum der Utrechter Malergemeinschaft. Am 4. April 1664 wurde der Maler in der Kapelle des Konvents beigesetzt. Houbraken würdigte Willaerts als Maler von Flusslandschaften, Seestücken sowie Hafenbildern und hob besonders die lebendig ausgeführten und genrehaft inszenierten Staffageszenen hervor. Die noch manieristisch geprägten Seestücke, mit denen Willaerts eine Sonderstellung in der Utrechter Kunstszene behauptete, verraten deutlich seine flämischen Ursprünge. In der großen Werkstatt, die Willaerts in Utrecht betrieb, wurden außer seinen Söhnen Cornelis, Abraham und Isaack auch andere Schüler ausgebildet. Dass einige nur Unterricht im Zeichnen erhielten, spricht für Willaerts' Renommee als Zeichenlehrer.

Personen, die mit Adam Willaerts in Verbindung stehen

Gruppen und Institutionen, zu denen Adam Willaerts gehört