Paul Wolff beschäftigte sich bereits als Kind mit der Kamera. Als promovierter Mediziner verrichtete er seinen Kriegsdienst als Regimentsarzt im Ersten Weltkrieg. Danach wurde der Mühlhauser aus dem an Frankreich angeschlossenen Elsass ausgewiesen. 1919 zog er nach Frankfurt am Main, wo er ab 1920 zunächst als Laborant und Kinematograf eine Anstellung bei Ideal-Film fand. Daneben veröffentlichte er Fotobücher wie Alt-Frankfurt (1923). 1924 machte er sich als Fotograf selbstständig und bediente motivisch alle Genres. 1926 nahm er an der Deutschen Photographischen Ausstellung in der Stadt am Main und weiteren namhaften Ausstellungen teil. Ab 1929 erhielt er Aufträge aus der Industrie, unter anderem von Krupp, Nivea und Peek & Cloppenburg. Sein fotografisches Ratgeberbuch Meine Erfahrungen mit der Leica, mit dem er zum Pionier der Kleinbildfotografie aufstieg, erschien 1934. Im selben Jahr wurde sein Assistent Alfred Tritschler Mitinhaber des inzwischen national und international bekannten Ateliers. Ab 1938 erhielt Wolff auch staatliche Aufträge. Bei einem Bombenangriff auf Frankfurt 1944 wurde das Atelier zerstört, während seine ausgelagerten Leica-Negative erhalten blieben. Nach dem Krieg dokumentierte Wolff das zerstörte Frankfurt und konnte sich durch neue Aufträge aus der sich erholenden Industrie wieder als Fotograf etablieren.
