Über das Werk
Bereits zu Zeiten, als mit seiner Starthilfe der Triumph kontraststarker Farbigkeit durch Pop-Art gefeiert wurde, hat Robert Rauschenberg Schneisen der Zerstörung in die Malerei geschlagen. Gewaltsam besetzte er sie mit den Spuren der Kriege in Vietnam und Kambodscha; zugleich spielte er auf künftige Krisen an. Mit der Kamera fing der Texaner die Risse im urbanen Gefüge ein, um sie für die wüsten Materialcollagen der Combine Paintings auszuwerten. Seine Serie In + Out of City Limits (1980 / 81) fixiert bereits den Rauch des Todes rund um die Zwillingstürme, verwehrt jedoch den Blick in ruinöse Häuser und weist unterhalb des vom Kollegen Jasper Johns zu den Ehren der Malerei erhobenen Union Jack die Einbahnstraße in den nächsten Crash mit dem Hinweis „ENOUGH IS ENOUGH“. Der Künstler transportierte von fotografisch gelesenen Fassaden die Signale des Niedergangs ins Atelier, um sie dort malend nach Art des Abstrakten Expressionismus, skulptural nach dem Beispiel deutscher Dadaisten (Kurt Schwitters) motivisch umzubauen in totemartige Wahrzeichen des Verfalls.