Über das Werk
Während seiner gesamten künstlerischen Tätigkeit beschäftigt sich Fernando Botero mit dem Akt, bzw. der menschlichen Figur, die von Beginn an einer charakteristischen Formensprache folgt. Die überdimensionalen Körper mit ungewohnten Proportionen und starrem Ausdruck erinnern dank der naiv-barocken Malweise an Bilderbücher für Kinder und fordern gerade deshalb unser heutiges westliches Schönheits- und Formempfinden heraus. Indem er Elemente der präkolumbianischen Volkskunst und mexikanischen Wandmalerei mit der europäischen Malereitradition kombiniert, entwickelt er seine eigene „maniera“, seine unverwechselbare künstlerische Handschrift. Mit dieser Abkehr von den anerkannten Konventionen, verlangt er vom Betrachter, sich zu positionieren – diesseits oder jenseits des legitimierten Geschmacks.