Über das Werk
Heimatmalerei oder Avantgarde ? Oder vielleicht gar beides? Neben Hodler und Kirchner gilt Segantini als wichtigster Chronist des hochalpinen Berglebens. Aus ärmsten Verhältnissen stammend, wurde er mit sentimentalen Bauerndarstellungen zum gefeierten Malerfürsten, indem er Realismus und Symbolismus miteinander verband. Das Gemälde ist eine kleinere Variante zu seinem unvollendet gebliebenen Hauptwerk, dem Triptychon der Natur. Im abendlichen Heimtreiben einer Schafsherde vor den Bergen des Engadins macht Segantini den harmonischen Einklang von Mensch und Natur zum Thema.
Über die Erwerbung
Als Löwensteins wanderte die Familie nach Amerika aus, als Millionäre namens Livingston kamen sie 1870 nach Frankfurt zurück. Die unverheiratet gebliebene Tochter Rose Livingston (1860–1914) gründete 1913 mit einer Millionenspende die Rose-Livingston-Stiftung zur Errichtung eines Altersheims für Damen gebildeter Stände. Wie ihre Schwester Fanny vermachte sie Teile ihrer Kunstsammlung dem Städel. Darunter waren auch mehrere Landschaftsgemälde von dem mit ihr in Freundschaft verbundenen Frankfurter Maler Wilhelm Steinhausen.