Über das Werk
Um 1758 beauftragte Johann Maximilian von Holzhausen den Künstler Johann Georg Ziesenis, einen der gefragtesten Porträtisten der adligen Gesellschaft, mit den Bildern seiner Kinder. Das Bildnis seiner zwölfjährigen Tochter Marie Sophie von Holzhausen entspricht in Kleidung, Schmuck, grau gefärbten Haaren und aufrechter Haltung dem Porträt einer erwachsenen Dame von Stand. In einem prachtvollen blauen Kleid mit Mieder und weißem Spitzenbesatz an Ärmeln und Dekolleté sitzt sie auf einem Lehnsessel und führt mit ihrem Hund ein Dressurstück vor. Obwohl sie erwachsen und steif wirkt, kommen die kindlichen Züge in dem zart modellierten Gesicht zum Ausdruck.
Über die Erwerbung
Fast 700 Jahre, von 1245 bis 1923, gehörten die Holzhausens zu den bedeutendsten Patrizierfamilien Frankfurts und waren führend im Rat der Reichsstadt. Etwa 70 Mal waren über 30 Angehörige der Familie Bürgermeister. Bis ca. 1500 beteiligte sich die Familie am Großhandel, beschränkte sich dann auf die Verwaltung ihrer Landgüter und Lehen. Mit Adolph Freiherr von Holzhausen (1866-1923) starb der ältere Zweig der Familie im Mannesstamm aus. Er vermachte dem Städel die Ahnengalerie der Frankfurter Familie Holzhausen, die bis in die Zeit der Renaissance zurückgeht. Die Porträtsammlung hat den besonderen Reiz einer über viele Generationen hinweg gepflegten Ahnengalerie.