Über das Werk
Die dunklen Augen scheinen den Betrachter zu mustern. Die hohe Stirn unter dem Kardinalshut, die eingefallenen Wangen sowie die fahle Haut und der graue Kinnbart verraten das hohe Alter dieses Kirchenmannes. Sein Hals verschwindet in dem streng hochgestellten Kragen von Chorhemd und Mozzetta, unter deren dicken Falten sich der Körper kaum abzeichnet. Dieses unschöne Bildnis zeigt den hochadeligen Spanier Gaspar de Borja y Velsaco, der schon 31-jährig zum Kardinal ernannt worden war und als Botschafter in der Kurie vehement die Interessen seines Landes vertreten hatte. Nach seiner Abberufung aus Rom porträtierte ihn wiederholt der königliche Hofmaler Velázquez. Das Frankfurter Gemälde ist eine von mehreren Versionen und kann einem Mitarbeiter oder dem Meister selbst zugeschrieben werden.