Über das Werk
Mit Inschrift und Monogramm erscheint diese Kopie so überzeugend, dass sie 1836 als Original Albrecht Dürers erworben wurde. Das Gemälde ist mit mindestens drei weiteren, beinahe identischen Fassungen des Porträts ein Zeugnis der sogenannten „Dürer-Renaissance“ um 1600. Damals entstanden neben gemalten Kopien auch zahlreiche Druckgrafiken nach Dürers Werken, z. B. von der Hand Wenzel Hollars. Hollar reproduzierte mit seinen – seitenverkehrten – Radierungen bedeutende Gemälde, die sich damals in der berühmten Sammlung des englischen Grafen von Arundel befanden. Die Radierungen benennen Dürer stets als Erfinder der Darstellungen. Sie wurden von den Zeitgenossen des 17. Jahrhunderts keineswegs als ‚bloße Reproduktionen‘ wahrgenommen. Die künstlerische Virtuosität, die Hollar bei der Übertragung des Gemäldes ins Medium der Druckgrafik bewies, erfuhr hohe Wertschätzung und Nachfrage.