Über das Werk
Feuerbach trieb die Sehnsucht nach der Größe vergangener Zeiten. Die Antike und die italienische Renaissance waren seine Welt. Der lange in Rom lebende Sohn eines Archäologen inszenierte seine Modelle, als entstammten sie einer fernen Zeit. In ihrer Monumentalität und Kühle erinnert die Römerin mit der weißen Tunika trotz der Detailgenauigkeit eher an eine Statue als eine lebendige Frau. Mehr als zwanzig Mal hat der Künstler seine Geliebte Anna Risi – genannt Nanna – dargestellt, sah er doch in ihr sein klassisches Schönheitsideal verkörpert.
Über die Erwerbung
Dieses Bildnis von Feuerbachs Geliebter in Rom erwarb der Frankfurter Senator und Schöffe Eduard Souchay (1800 –1872) direkt beim Künstler. Souchay, aus einer hugenottischen Kaufmannsfamilie stammend, ist in Frankfurt vor allem als politisch aktiver Bürger bekannt. 1848 war er Bevollmächtigter bei der Deutschen Nationalversammlung; zudem betätigte er sich als Herausgeber des Volksboten. Auf seine Initiative trat Frankfurt dem Zollverein bei. Ihm zu Ehren trägt eine Straße in Sachsenhausen seinen Namen. Souchays Ehefrau Helene schenkte das Gemälde 1885 dem Museum.