Über das Werk
Der Maler Moroni hat rund um seine Heimatregion zwischen Bergamo und Albino ungewöhnlich viele einfache Leute porträtiert, die jedoch alle anonym bleiben. So auch dieser Laienbruder in weißer Ordenstracht: Bei diesem Bildnis wählte der Maler eine anmutige Dreiviertelansicht anstatt des strengen Profils. Das wettergegerbte Gesicht des Mönchs mit markanten Gesichtszügen und einer hochgezogenen Augenbraue kommt so besser zur Geltung.
Über die Erwerbung
Johann David Passavant (1787 – 1861) wurde in Frankfurt zwar zum Kaufmann ausgebildet, war dann jedoch als Maler und Kunstwissenschaftler tätig. 1839 erschien sein Buch Rafael von Urbino und sein Vater Giovanni Santi, das der Autor der „hochwohllöblichen Administration“ des Städel widmete. 1840 trat Passavant die Stelle des Galerie-Inspektors am Städel an. Bereits zu Lebzeiten vermachte er dem Museum dieses Gemälde, mit seinem Vermächtnis 1861 folgten weitere Werke von Alten Meistern.