Über das Werk
Dieses Bild besticht durch die Brillanz der Ausführung und durch seine künstlerische Qualität. Es war einst Teil der Predella eines heute weitgehend zerstörten Altarbildes aus dem Dom von Siena. Gemeinsam mit drei weiteren Retabeln von Pietro und Ambrogio Lorenzetti sowie Simone Martini umgab Bulgarinis Tafel das zentrale Altarbild Sienas, Duccios Marienretabel. Für die Darstellung der Blendung des heiligen Viktor orientierte sich der Künstler formal am Vorbild des Judaskusses. Viktors Martyrium wird damit auf prestigeträchtige Weise mit der Passion Christi in Bezug gesetzt.
Über die Erwerbung
Als Robert von Hirsch (1883-1977) mit 24 Jahren anfing, Kunst zu sammeln, wandte er sich zunächst dem Impressionismus und der Klassischen Moderne zu. In den 1920er-Jahren erweiterte er seine Kollektion mit altmeisterlichen Werken, so von Dürer, Raffael, Rubens und Rembrandt. Sein Haus in der Bockenheimer Landstraße war ein beliebter Treffpunkt der Frankfurter Kunstfreunde, bis von Hirsch 1933 nach Basel emigrierte. 1977 vermachte er dem Museum dieses Gemälde im Andenken an seinen Mentor, den einstigen Städel-Direktor Georg Swarzenski.