Über das Werk
Dürers „Männerbad“ zählt zu den ersten Holzschnitten, die der Künstler nach der Rückkehr von seiner ersten Italienreise unter dem Einfluss der italienischen Renaissance geschaffen hat. Nacktheit, Musizieren und Trinken verweisen auf die Darstellungen von Bacchanalen aus der antiken Mythologie, ein Themenkreis, den Dürer in Kupferstichen Andrea Mantegnas kennengelernt hatte. Als äußeren Rahmen für seine Szene wählt der Künstler das im Spätmittelalter beliebte Motiv der Badefreuden und bettet die Darstellung damit in einen zeitgenössischen Zusammenhang ein. Das „Männerbad“ läßt sich daher als eine Synthese aus klassischer Antikenrezeption und nordalpiner Bildtradition lesen, vielleicht als ein ins Dürersche Nürnberg verlegtes arkadisches Symposion.