Über das Werk
Jean-Léon Gérôme – verehrt, verlacht, vergessen. Erst seit Kurzem gehört dem Star des Pariser Salons und Gegenspieler der Impressionisten erneut die Aufmerksamkeit der Museen. In der Hieronymus-Darstellung ist der exotische Löwe auch Attribut der Figur. Die Namensverwandtschaft zwischen dem Heiligen – französisch Jérôme – und Gérôme erlaubt eine ironische Lesart. Der zweite Vorname des Künstlers – Léon – wiederum spielt auf den Löwen an. In dem Gemälde zeigt der „Salonlöwe“ seine maltechnische Meisterschaft, die selbst vor dem Schmutz unter den Füßen des Heiligen nicht haltmacht.
Über die Erwerbung
Der angesehene Frankfurter Bankier Otto Hauck (1863-1934), Teilhaber des traditionsreichen Bankhauses Georg Hauck & Sohn, brachte seine Talente vielerorts ein: als Präsident der Handelskammer während der schwierigen Inflationszeit, im Kuratorium der Universität wie auch als Förderer der Künste, so im Städelschen Museums-Verein. Aus seinem Nachlass erhielt das Städel zwei Gemälde seiner Sammlung.