Über das Werk
Der riesenhafte Koloss breitet schützend seine Arme über der Stadt aus. Oder erstickt er sie mit seinem Gewicht? Der massige Schädel des Kolosses erinnert an Benito Mussolini, was ihn zur Personifikation des faschistischen Staates macht. Das Gemälde ist lesbar als Parabel auf totalitäre Staaten im Allgemeinen oder den konkreten Zustand der DDR: In scheinbarer Fürsorge wird das Volk erdrückt, eigentlich aber aus Angst vor Aufständen und Ungehorsam fortschreitend bevormundet und unterdrückt. Ob diese Lesart aber der Intention Wolfgang Mattheuers entspricht, bleibt ungewiss.
Über die Erwerbung
Das Frankfurter Ehepaar Fritz und Waltraud Mayer übergab 2008 dem Sammlungsbereich Gegenwartskunst im Städel aus seiner Privatsammlung wichtige Werke bedeutender Maler der DDR wie Wolfgang Mattheuer, Werner Tübke und Arno Rink. Damit konnte eine erhebliche Lücke in der Museumssammlung geschlossen werden. Begleitet wurde die Schenkung von einer herausragend großzügigen Spende für die Städel-Erweiterung sowie der Ankündigung, auch zukünftig den Städelschen Museums-Verein zu unterstützen.