Über das Werk
„Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse.“ Dieses Sprichwort scheint in dem Ringelreihentanz dieser vier possierlichen Ratten umgesetzt. Der braune, an einen Fisch oder ein Ungeheuer erinnernde Kopf im Hintergrund aber verdeutlicht vieles: Es ist das Fragment eines geschnitzten Tischfußes und zeigt, dass das Gemälde aus einer größeren Leinwand ausgeschnitten worden ist. Gemälde mit Tieren, die menschliches Verhalten parodieren, gab es in der flämischen Malerei häufiger. Mäuse oder Ratte wurden dabei durchaus mit negativem Verhalten wie Trunksucht und Gefräßigkeit verbunden.
Über die Erwerbung
Paul Bottenwieser war Kunsthändler in Berlin – erstaunlicherweise haben sich kaum Informationen über ihn erhalten. Das Gemälde „Der Tanz der Ratten“ vermachte er dem Städel Museum 1922 als Schenkung. Das außergewöhnliche Bild übt auf viele Betrachter eine große Faszination aus.