Über das Werk
Johann David Passavants zweibändige kunsthistorische Studie zu Raffaels Leben und Werk fand international großen Anklang. Im englischen Königshaus etwa nutzte Prinz Albert von Sachsen-Coburg (1819–1861), der Gemahl Königin Victorias, das Buch als Hilfsmittel: Dank der darin verzeichneten Standorte konnte er alle Zeichnungen Raffaels in sämtlichen europäischen Sammlungen fotografisch dokumentieren lassen. Passavant stand beim Aufbau der sogenannten „Raphael Collection“ beratend zur Seite. Im Zuge dessen erwarb er Aufnahmen von Raffaels 28 in der Sammlung von Hampton Court bewahrten Kartons mit Szenen aus der Apostelgeschichte. Die Kartons, die als Vorlagen für die Wandteppiche in der Sixtinischen Kapelle gedient hatten, waren auf Initiative Prinz Alberts von Charles Thurston
Thompson fotografiert worden. So trug die „Raphael Collection“ wesentlich zur Akzeptanz und Wertschätzung der Fotografie als kunsthistorisches Arbeitsmaterial bei. Am Städelschen Kunstinstitut gab sie den Impuls für den systematischen Aufbau einer fotografischen Sammlung.