Über das Werk
Zwischen Dezember 1985 und März 1986 bereiste Albert Oehlen zusammen mit Martin Kippenberger Brasilien. Deutscher in Rio nimmt Bezug auf diese Reise ebenso wie auf jenen anderen großen deutschen Maler, der gerne auf dem Kopf stehende Adler malt: Georg Baselitz. Hatte die Generation vor den sogenannten "Jungen Wilden" noch spezifische Themen und Narrationen, löst sich das Bild bei Oehlen auf in Ironie und Anspielung. Mit einem vehementen Stilpluralismus und einem schnellen, nur scheinbar dilettantischen Duktus werden beim "Bad Painting" Ideale der klassischen Tafelmalerei radikal und nachhaltig zertrümmert. Die malerische Offenheit spiegelt sich auch auf der inhaltlichen Ebene. Das aus vier einzelnen Leinwänden zusammengesetzte Gemälde macht Sinn und Bedeutung zu überaus flexiblen Kategorien, die Oehlen mit großem ästhetischem Mehrwert dem Betrachter übereignet.