Über das Werk
Der junge Mann wird von mehreren Seiten bedrängt: Ein Satyr aus dem Gefolge des Bacchus begießt ihn mit Wein, Venus bespritzt ihn mit Milch aus ihrer Brust. Entzückt schaut der Jüngling auf die Verlockungen der fleischlichen Liebe, doch die Tugend in Gestalt der Minerva hält schützend ihren Schild über ihn. Noch sieht er weder die Endlichkeit der Zeit (Chronos) noch die Gefahr, die von Syphilus, dem vor ihm lagernden Hirten mit der Beule an seinem Hinterkopf, ausgeht. Luca Giordano malte diese Allegorie für einen Auftraggeber in Venedig, möglicherweise für ein Hospital.
Über die Erwerbung
Das Jahr 1921 brachte für das Städelsche Kunstinstitut endlich den lang ersehnten Anbau des Gartenflügels, durch den die Kunst erheblich mehr Raum erhielt. Dieser wurde umgehend gefüllt, unter anderem durch die großformatige Schenkung damals ungenannt gebliebener Gönner. Durch die erhaltenen Archivalien lässt sich jedoch ihre Identität nachweisen – fast 100 Jahre nach der großzügigen Tat mag es erlaubt sein, diese auch zu nennen: Die Gönner waren Dr. Ferdinand Dreyfuß und Konsul Dr. Kotzenberg. Letzter war auch ein wichtiger Förderer der noch jungen Frankfurter Universität.