Über das Werk
Ölfarbe und Nessel - auch Heinz Mack war bei seinen Werkstoffen auf die Dingwelt angewiesen. Sein künstlerisches Programm jedoch zielt auf deren Auflösung in Licht, Rhythmus, Bewegung. Je länger der Betrachter die Bildstruktur fixiert, umso stärker wird sein Blick selbst von den sich ständig verändernden Strukturen in flirrende Schwingung versetzt. Dynamische Struktur weiß gehört zu einer frühen, zwischen 1957 und 1963 entstandenen Werkgruppe, in der sich Mack noch textiler, also vergleichsweise traditioneller Bildträger bediente. Sie entstand im Kontext der von ihm mitbegründeten Düsseldorfer Künstlergruppe ZERO (1957-1966), die die Faktoren Raum, Zeit, Bewegung, Licht und Farbe miteinander verknüpfen wollte. Die serielle Struktur als Gestaltungselement - später in Verbindung mit industriellen Technologien und Materialien - eröffnet in diesem Sinne einen vibrierenden, immateriellen Raum. In der Kunst von ZERO spiegelt sich nicht zuletzt die Technikfaszination des bundesdeutschen Wirtschaftswunders.