Über das Werk
Mit bunten Stoffen und großen Spitzenkrägen betonen die jungen Leute ihr Modebewusstsein. Der Tisch im Garten ist üppig gedeckt und der Wein bereits reichlich geflossen. Auch die als Liebeszauber bekannten Austern, deren Schalen auf dem Boden liegen, haben ihre Wirkung getan. Zwei Herren passen indes nicht in die Runde: Der bärtige Dicke in Schwarz verkörpert als „Pökelhering“ die Trunkenheit, der stehende Mann mit dem altmodischen roten Hut ist „Hanswurst“. Es sind zwei bekannte Narrenfiguren, deren Anwesenheit die sorglose Verschwendung lächerlich macht.
Über die Erwerbung
Fritz Berg (1864-1918) war Sohn des Rechtsanwaltes, Notars und Frankfurter Bürgermeisters Karl Nikolaus Berg (1826-1887). Fritz Berg starb 1918 „im Kampf fürs Vaterland im Felde“ – so nachzulesen in dem von seinem Bruder Dr. Alexander Berg (1868-1960) unterzeichneten Nekrolog in der Frankfurter Zeitung vom 15. Oktober 1918. Vermutlich war Alexander Berg auch der Initiator dieses Kunst-Vermächtnisses. Seit 1904 war er Mitglied der Städel-Administration. Späteren Berichten Alexander Bergs zufolge existierte im Bergschen Familienbesitz eine umfangreiche Sammlung von Gemälden und graphischen Werken. Gemeinsam mit diesem Gemälde ging ein flämisches Madonnengemälde, um 1520, als Schenkung an das Städel Museum.