Über das Werk
Ihre ersten Bildteppiche schuf die einstige Schülerin Adolf Hölzels noch während ihrer Zeit am Bauhaus (1920–1923). Dort begann sie auch, mit Form und Material zu experimentieren. Durch wechselnde Garnstärken und -arten erreichte sie eine lebendige Oberflächentextur: hier beispielsweise durch den dicken, ungesponnenen Wollfaden im Rahmenbereich oder teils sichtbare Kettfäden. Kerkovius entwickelte häufig erst während der Umsetzung die endgültige Komposition. In dieser Bildwirkerei aus flächigen, reduzierten Formen lassen sich Berge, Häuser, Menschen oder Tiere erkennen.
Über die Erwerbung
Der Frankfurter Fotografin, Psychotherapeutin und Stiftungsgründerin Ulrike Crespo (1950–2019) verdankt das Städel Museum über 90 Werke der Klassischen Moderne bis zu US-amerikanischen Pop Art. Die Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken von Wassily Kandinsky, Otto Dix, Oskar Schlemmer, Max Ernst, Jean Dubuffet, Cy Twombly und anderen stammen ursprünglich aus der Sammlung ihres Großvaters, des Darmstädter Industriellen Karl Ströher (1890–1977), der nach dem Zweiten Weltkrieg eine umfassende Kunstsammlung aufbaute.