Über das Werk
Verloren und mit weit geöffneten Armen, vergeblich Halt suchend, schwebt ein Säugling vor einem düsteren schwarzen Hintergrund. Die Gestalt scheint einer dunklen Utopie zu entstammen, in der die Welt zu einem lebensfeindlichen Raum geworden ist. DIese frühe Arbeit Enrico Bajs ist ein paradigmatisches Beispiel für die Kunst der italienischen Arte-nucleare-Gruppe, die er zusammen mit Piero Manzoni und Sergio Dangelo gegründet hatte. In bewusstem Gegensatz zur geometrischen Abstraktion strebten die "Nuklearen", den CoBrA-Künstlern dabei wesensverwandt, danach, eine abstrakte Kunst zu etablieren, die figürliche Darstellen in eine informelle Formensprache überführt. Auf diese Weise versuchten sie - im Moment der Auflösung der Figur -, die soziopolitischen Auswirkungen des Atomzeitalters ästhetisch zu fassen.