Über das Werk
Seit den 1950er-Jahren sind Twomblys Zeichnungen von rhythmisch wiederholten Linienverläufen, Wirbeln, dichten Knäueln und vereinzelten Zahlen bestimmt. Bleistift, farbige Stifte und Kugelschreiber ermöglichten Twombly dieses ‚skripturale‘ Zeichnen, zu dem letztlich auch die Signatur des Künstlers selbst gehört. Auf dem Weiß des Papiers provozieren sie als Kritzeleien. Sie lassen an ungelenke Handschrift denken, wirken wie zufällig auf der Fläche verteilt. Dabei sind diese Graphismen unmittelbare, seismographische Spuren eines physischen aber auch poetischen Gestaltungsvorganges.
Über die Erwerbung
Der Frankfurter Fotografin, Psychotherapeutin und Stiftungsgründerin Ulrike Crespo (1950–2019) verdankt das Städel Museum über 90 Werke der Klassischen Moderne bis zu US-amerikanischen Pop Art. Die Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken von Wassily Kandinsky, Otto Dix, Oskar Schlemmer, Max Ernst, Jean Dubuffet, Cy Twombly und anderen stammen ursprünglich aus der Sammlung ihres Großvaters, des Darmstädter Industriellen Karl Ströher (1890–1977), der nach dem Zweiten Weltkrieg eine umfassende Kunstsammlung aufbaute.