Über das Werk
Wie die Kunstfotografen um die Jahrhundertwende nutzte Hugo Erfurth den malerischen Effekt der Unschärfe. Mit fließenden Konturen und weich changierenden Farbverläufen greift er bewusst auch in dem Positiv auf die malerischen Stilmittel des Piktorialismus zurück, inszeniert sein Modell aber gleichzeitig in einem reduzierten Ausschnitt und vor monochromem Hintergrund nach der Bildsprache der Neuen Sachlichkeit. Im Negativ erscheint die Darstellung mit umgekehrten Hell- und Dunkelwerten stark abstrahiert und lässt surrealistische Bezüge entstehen: Dämonisch blicken die Augen der Porträtierten den Betrachter an, während ihr restliches Antlitz im Dunkeln verborgen bleibt.