Über das Werk
Ausgangspunkt für Amelie von Wulffens Stadtcollagen sind von ihr selbst fotografierte urbane Architekturen. Diese Fotografien werden auf dem Bildträger befestigt und malerisch bearbeitet, perspektivisch verfremdet, mit abstrakten Mustern und skurrilen Objekten erweitert und konfrontiert. Die gemalten Formen und irrealen Zusammenhänge greifen in den Wirklichkeitsbezug der vermeintlich objektiven Fotografie ein. Mit der Kombination von Fotografie und Malerei geht die Reflexion der Eigenschaften des jeweiligen Mediums einher. Die fotografische Wiedergabe einer erlebten Situation gibt zwar den Ort, nicht aber die Erinnerung daran adäquat wieder. Vor diesem Hintergrund erscheint der Künstlerin die Malerei als geeignetes Medium, um die Fotografie mit einem authentischen Ausdrucksvermögen auszustatten. Reale Gegenstände schreiben sich im chemischen Prozess des Fotografierens auf dem lichtempfindlichen Material ein, so wie die Stimmung des Ortes und die Erinnerung der Künstlerin im Malprozess Umsetzung finden. Formal entfaltet von Wulffens Malerei einen Reichtum an Referenzen auf Konstruktivismus, Surrealismus und Dadaismus.