Orpheus versucht Eurydike festzuhalten, François Gérard
François Gérard
Orpheus versucht Eurydike festzuhalten
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Ausführung

François Beisson nach François Gérard: Orphée tentant de retenir Eurydice / Orpheus versucht Eurydike festzuhalten, ca. 1791, Kupferstich, abgedruckt in: Publius Virgilius Maro, Bucolica, Georgica et Aeneis, hrsg. von Pierre Didot, Paris 1798 (Mambelli 1954.477)

François Gérard

Orpheus versucht Eurydike festzuhalten, ca. 1791


Blatt
211 x 155 mm
Material und Technik
Feder in Schwarz und Braun sowie Aquarell, weiß gehöht, auf Papier
Inventarnummer
17622
Objektnummer
17622 Z
Erwerbung
Erworben 2017 als Schenkung von C. und H. B.
Status
Kann im Studiensaal der Graphischen Sammlung vorgelegt werden (besondere Öffnungszeiten)

Texte

Über das Werk

Die tragische Liebesgeschichte von Orpheus und Eurydike zählt zu den großen Mythen der klassischen Antike. Vergil beschrieb sie in den »Georgica«, Ovid in den »Metamorphosen«, und immer wieder reizte der Stoff Musiker, Maler und Dichter vom Mittelalter bis zur Gegenwart zu neuen künstlerischen Interpretationen. Orpheus – über den gewaltsamen Tod seiner Ehefrau Eurydike verzweifelt – steigt in die Unterwelt, um durch Musik den Gott Hades zu überzeugen, ihm seine Geliebte zurückzugeben. Sein Wunsch wird ihm gewährt, allerdings unter der Bedingung, sich bei der Rückkehr durch die Unterwelt nicht nach Eurydike umzusehen. Doch Orpheus zweifelt, wendet sich um und verliert Eurydike für immer: »Und schnell aus den Augen hinweg, wie Rauch in die Lüfte aufgelöst sich verzieht, entfloh sie von dannen«, heißt es bei Vergil. Just diesen Moment zeigt Gérards dramatisch zugespitzte Komposition. Orpheus‘ Mantel ist durch die plötzliche Bewegung in schwungvolle Falten geworfen und entblößt den antikisch nackten, in der Drehung angespannten Körper. Eurydike liegt reglos in seinen Armen. Höhungen in weißer Farbe lassen ihren Leib totenbleich wirken. Und wie Vergil beschreibt, umfängt sie Gérard mit Rauchschwaden, die in das Dunkel der schwarz getuschten Felsen aufsteigen. Den Gegensatz von lebendig und tot hat Gérard in dieser Zeichnung meisterlich eingefangen.

Werkdaten

Werkinhalt

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Letzte Aktualisierung

15.11.2024