Über das Werk
Gebeizte Stahlbänder schließen den Kasten aus gelbgrünem Plexiglas ab. Es sind industriell gefertigte Materialien, die Donald Judd im Ausstellungsraum arrangiert. Ihm geht es weniger um eine künstlerische Handschrift, die sich in seinen Werken widerspiegeln muss, als um die intellektuelle Konzeption – eine Haltung, mit der er sich scharf vom Abstrakten Expressionismus abgrenzt. Ab 1964 entwirft der amerikanische Künstler dreidimensionale, frei im Raum stehende Objekte. Sie sollen Farben und Formen in ihrer realen Präsenz erfahrbar machen. Je nach Lichteinfall, je nach Standort variiert das visuelle Erlebnis, welches sich dem Betrachter der fluoreszierenden Oberfläche, des reflektierenden Stahls und des umschlossenen Raums bietet. Sockellos begegnet das 50,8 Zentimeter hohe Werk dem Besucher im Ausstellungsraum. Durch diese Präsentation wird der Inhalt des Kastens als Teil des ihn umgebenen Raums wahrnehmbar. So legt Judd die Umgebung des Kunstwerks – den Ausstellungsraum – als bestimmende Variable der Kunstbetrachtung offen.