Über das Werk
Arthur Köpcke spielt mit den Erwartungen des Betrachters, hier mit denen an das Tafelbild. Die Collage hat die Form einer wissenschaftlichen Schautafel, deren ubergeordnetes Element eine mit klassifizierenden Buchstaben unterteilte weibliche
Aktfotografie bildet. Darunter befinden sich tabellarisch angeordnete Abbildungsfragmente aus der Popular- und Konsumkultur, organische und anorganische Objekte sowie zugeschnittene Korper(-teile). Der direkten Handlungsanweisung im Titel wird durch die wissenschaftliche Form Nachdruck verliehen. Das Scheitern des Betrachters ist jedoch gewiss, möchte er die einzelnen Elemente logisch und konsistent verknüpfen.
Köpcke arbeitete übergreifend in den Gattungen Literatur, Malerei, Objekt-, Konzept- und Aktionskunst, wobei der kontinuierliche Versuch, die Gattungsgrenzen und die damit verbundenen Rezeptionsmodi zu uberwinden, sein
OEuvre wesentlich bestimmt. Ab 1960 wendete er sich so von der gestisch-informellen Malerei ab und
schuf fortan Collagen und Assemblagen.