Über das Werk
Die Passionsfolge von Goltzius galt, auch wegen ihres Rückgriffs auf die Renaissancekunst von Lucas van Leyden und Albrecht Dürer, als klassisches, vorbildhaftes Werk. Das kommt auch in der gezeichneten Kopie zum Ausdruck, die der junge Peter Paul Rubens nach dem Kupferstich Christus vor Pilatus ausführte. Das Kopieren wird bei Rubens zu einer Auseinandersetzung mit dem Vorbild; er konzentriert sich auf die Gruppe um Pilatus und interessiert sich für den Ausdruck des prüfenden Anschauens. Dafür versetzt er auch die zwei Köpfe rechts etwas nach oben. Gegenüber treten an die Stelle von Jesus zwei Köpfe aus dem Kupferstich Christus vor Kaiphas.