Über das Werk
Im Juni 1937 emigrierte Feininger nach New York. „Rainy Day at the Seaside“, das legt der englische Titel nahe, entstand nach seiner Ankunft in den USA. Das Motiv allerdings beschäftigte ihn schon lange, ebenso wie die mit der Feder gezogenen kantigen Linien und feinen Parallelstriche. Als gliederndes Element geben sie dem Aquarell Halt. Das Motiv basiert auf Skizzen, die seit 1891 während zahlreicher Ostseeaufenthalte in der Natur entstanden. In vergleichbarer Form, wenn auch in einem gänzlich anderen Medium, hatte Feininger es bereits 1918 in dem Holzschnitt „Regentag am Strande“ umgesetzt (Inv. SG 4009L).
Über die Erwerbung
Der Frankfurter Fotografin, Psychotherapeutin und Stiftungsgründerin Ulrike Crespo (1950–2019) verdankt das Städel Museum über 90 Werke der Klassischen Moderne bis zu US-amerikanischen Pop Art. Die Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken von Wassily Kandinsky, Otto Dix, Oskar Schlemmer, Max Ernst, Jean Dubuffet, Cy Twombly und anderen stammen ursprünglich aus der Sammlung ihres Großvaters, des Darmstädter Industriellen Karl Ströher (1890–1977), der nach dem Zweiten Weltkrieg eine umfassende Kunstsammlung aufbaute.