Über das Werk
Die leichten Pentimenti an den Gestalten des tanzenden Mädchens und des sitzenden Dudelsackspielers deuten darauf hin, dass es sich hier um ein Probestadium bei der Vorbereitung von Figuren für eine Komposition handelt. Die Tänzerin erscheint nochmals, leicht abgewandelt, in zwei nahezu identischen Gemälden, "Die Hochzeit von Isaak und Rebekka" (National Gallery, London), datiert 1648, und "Die Mühle" (Galleria Doria Pamphili, Rom) aus demselben Jahr (MRP 113). Ihr griechischer Chiton verrät, dass sie keine zeitgenössische Tänzerin darstellt. Der sitzende Musiker kommt in den beiden Gemälden nicht vor und wurde wahrscheinlich vor der endgültigen Festlegung der Komposition wieder verworfen. Ein Dudelsackspieler findet sich in mehreren früheren Variationen des Themas des ländlichen Tanzes, auf denen das Gemälde von 1648 beruht. Claudes Praxis entsprechend müssen die Tiere und die Landschaft später hinzugefügt worden sein, um die vorliegende Skizze zu einer eigenständigen Komposition zu gestalten, die mit brauner Lavierung vollendet wurde. Bei den dünnen Linien in Rötel, die von der Tänzerin weitgehend verdeckt werden, könnte es sich um vorbereitende Striche für eine akademische Figurenstudie handeln. Auf der Rückseite des Blatts sind die Beine einer weiteren akademischen Studie erhalten.