Über das Werk
Fast sieht es so aus, als hätte Dubuffet getrocknete, verklebte Erde zu Kunst erklärt. Ungeschlacht und grob wirkt das Gebilde. Erst, wenn wir es genauer betrachten, erweist es sich als Relief aus Papiermaché, Sandgemisch und Farbe mit überraschend reichen Strukturen. Dem druckgrafischen Zyklus der „Phänomene“ verwandt, ist Dubuffets Thema auch hier scheinbar formlose Materie. Gleichsam Naturhaftes wird mit künstlichen Mitteln erreicht und soll vom Betrachter dennoch so unmittelbar erfahren werden wie die Natur selbst.
Über die Erwerbung
Der Frankfurter Fotografin, Psychotherapeutin und Stiftungsgründerin Ulrike Crespo (1950–2019) verdankt das Städel Museum über 90 Werke der Klassischen Moderne bis zu US-amerikanischen Pop Art. Die Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken von Wassily Kandinsky, Otto Dix, Oskar Schlemmer, Max Ernst, Jean Dubuffet, Cy Twombly und anderen stammen ursprünglich aus der Sammlung ihres Großvaters, des Darmstädter Industriellen Karl Ströher (1890–1977), der nach dem Zweiten Weltkrieg eine umfassende Kunstsammlung aufbaute.