Über das Werk
Im Juni 1840 reiste Ludwig Metz durch Hessen, wanderte zunächst nach Frankenberg, nach einem kurzen Abstecher nach Haina weiter nach Sachsenberg, zur Burg Waldeck, nach Fritzlar und Friedberg. Die Liebfrauenkirche in Frankenberg und die Stiftskirche St. Peter zu Fritzlar hielt er dabei in einer Reihe präziser Ansichten und Detailzeichnungen fest; sie dokumentieren sein großes Interesse an gotischer Architektur.
Diese Faszination für das Mittelalter bestimmt auch die weiteren Studien des Skizzenbuches: die im August 1840 gezeichneten Ansichten vom Dom und der Burg Kalsmunt in Wetzlar oder der nahe Frankfurt gelegenen Burg Hohenstein, die sich allerdings teils in nahezu identischer Ausführung auch in einem Skizzenbuch des älteren Friedrich Metz aus dem gleichen Jahr finden (vgl. Inv. SG 2756, Städel Museum). Die betreffenden Darstellungen entstanden den Datierungen der Brüder zufolge zeitlich leicht versetzt, so dass ein gemeinsames Zeichnen vor Ort ausgeschlossen werden kann. Die Ähnlichkeit der Zeichnungen in Hinblick sowohl auf die gewählten Bildausschnitte als auch auf die eingenommenen Blickwinkel ist allerdings so frappierend, dass sie keinen anderen Schluss zulassen, als dass die jungen Zeichner Friedrich und Ludwig Metz nach denselben Vorlagen studierten oder auch ihre Skizzenbücher gelegentlich austauschten, um für sie interessante Motiven vom anderen zu kopieren.
Die zwischen hessische Motive gestreuten, undatierten Studien gotischer Bauwerke oder Baudetails aus Frankfurt, Erfurt, Naumburg und Magdeburg dürften ebenso wie die Zeichnungen zu den Kirchen in Stewkley, Buckinghamshire, und von St. John in Wiltshire sowie zur Stiftskirche St. Peter und Alexander in Aschaffenburg nach Vorlagen entstanden sein.
Für eine vollständige Beschreibung des Skizzenbuches siehe unter "Forschung".