Über das Werk
Peter Burnitz nutzte das querformatige Skizzenbuch wohl unter anderem im Juni 1845 und im März 1846 auf Wanderungen durch Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie vereinzelt 1847. Die Zeichnungen fallen damit in die Zeit seines Studiums der Rechtswissenschaften, das er zwischen 1844 und 1847 in Berlin, Göttingen und Heidelberg absolvierte, sowie in das Jahr seiner ebenfalls 1847 erfolgten Promotion und Zulassung als Advokat in Frankfurt am Main (vgl. auch das zweite in Studientagen bezeichnete Skizzenbuch von Burnitz im Städel Museum, Inv. SG 2359).
Die hin und wieder mit Pinsel in meist zarten Farbtönen kolorierten Bleistiftzeichnungen, die der junge Burnitz in sein Skizzenbuch aufnahm, zeigen mit raschem Strich vorrangig Landschafts- und Architekturansichten: Er hielt Blicke auf Neckar, Tauber, Main und Isenach, auf den Oden- und den Pfälzerwald sowie auf die baden-württembergischen Städte Eberbach und Wertheim fest und zeichnete insbesondere mittelalterliche Ruinen, wie die Klosterruine Limburg in Rheinland-Pfalz. Vereinzelt studierte er nahsichtig betrachtete Felspartien und Bäume sowie Tiere. Gelegentlich fanden zudem Figuren Eingang in sein Buch, darunter vereinzelt Zeichnungen möglicher Reisebegleiter, die Burnitz mal als Einzelstudien, mal als Rastende anlegte.
Die häufig an zufällig aufgeschlagener Stelle zu Papier gebrachten Zeichnungen – mitunter springt die Reihenfolge der notierten Daten und Darstellungen stehen auf dem Kopf – künden trotz einiger perspektivischer Unstimmigkeiten von der zunehmend geübten Hand des noch jungen Zeichners. Ein anschauliches Beispiel hierfür stellen zwei Studien angeschirrter Pferde dar. Erstere, gezeichnet in einem einige Jahre zuvor genutzten Skizzenbuch (SG 2357, Blatt 10 recto), wirkt vergleichsweise unbeholfen, letztere, auf Blatt 18 verso im vorliegenden Buch festgehalten, ist mit sichtlich sichererem Strich angelegt.
Auf Blatt 12 recto findet sich ein Gedicht von Novalis, das wohl auf der Wanderung durch Baden-Württemberg 1845 eine in Tübingen gemachte Bekanntschaft oder aber ein dort getroffener Freund „Zur Erinnerung“ für Burnitz niederschrieb.
Für eine vollständige Beschreibung des Skizzenbuches siehe unter "Forschung".