Über das Werk
Johann Erdmann Gottlieb Prestel, der sich in den 1830er Jahren einen Ruf als Soldaten-, Pferde- und Jagdmaler erwarb, nutzte dieses Skizzenbuch offenbar zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn. Den vereinzelten Datierungen zufolge entstanden die Zeichnungen zwischen 1821 und 1823, teils in und bei München, wo Prestel seine Studien fortsetzte, teils in Tirol. Die ersten Seiten füllen vor allem Pferdestudien, die Prestel offenbar bei einem militärischen Gestüt zeichnete und genau beobachtet, aber noch etwas steif und mit häufigem Einsatz des Radiergummis ausführte (vgl. die im Lageprotokoll erwähnten ‚Radierkrümel‘ zwischen den Seiten). Einzelne Zeichnungen mag er dabei für spätere Weiterverwendung ausgelöst haben. In der zweiten Buchhälfte, während der Wanderung durch Tirol, weichen die Darstellungen von Pferden und Reitern Landschaftsansichten und Figurenstudien, insbesondere von Männern in Tiroler Tracht. Nicht alle Zeichnungen des Buches stammen dabei von Prestel: eine Seite mit Profilporträts trägt die Signaturen befreundeter Künstlerkollegen: des noch zu identifizierenden Malers Schäffer sowie des Münchner Porträtmalers Joseph Bernhardt (1805–1885), von dem auch die Zeichnung eines Schwazer Forstmeisters im Skizzenbuch stammt.
Für eine vollständige Beschreibung des Skizzenbuches siehe unter "Forschung".